Agnes Siegenthaler
Agnes Siegenthaler, geb. 1988 in Bern, hat Literarisches Schreiben und Soziale Arbeit studiert. Sie verfasst Prosa und Gedichte, lebt und arbeitet in Bern und Fribourg. «So nah, so hell» ist ihr Debütroman.
Moderation:
Nadine A. Brügger
ist seit 2022 Redaktorin im Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung, Fokus Gesellschaft und zeitgenössische Literatur. Davor war sie Chefin vom Dienst im Nachrichtenressort derselben Zeitung. Geboren und aufgewachsen in Bern. 2008 bis 2014 Studium der Geschichte und Germanistik. Ab 2017 Arbeit als freischaffende Journalistin mit Schwerpunkt Gesellschaftspolitik, Autorin und Historikerin. U.a. veröffentlichte sie «Helvetias Töchter. Kampf, Streik, Stimmrecht: Acht Frauengeschichten aus der Schweiz von 1846 bis 2019» im Aris Verlag.
«So nah, so hell»
An einem stillen Nachmittag verschafft sich Letta Zugang zu einem Haus, das kurz vor der Räumung steht. Mit einem präzisen Protokoll im Kopf nähert sie sich dem zurückgelassenen Hausrat, auf der Suche nach einem besonderen Andenken an die Frau, die einst hier lebte. Während sich Lettas Suche schwieriger als gewöhnlich gestaltet, beginnen die Gegenstände des Haushalts von dem Leben zu erzählen, dessen Zeugen sie wurden.
Vielstimmig und experimentell entfaltet sich nach und nach die Geschichte von Lore. Es ist eine Geschichte über das Gefühl des Fremdseins und des Gehindertwerdens, über Freundschaft und familiäre Bindungen, die jenseits klassischer Verwandtschaftsverhältnisse bestehen. Vor allem jedoch ist es die Geschichte einer Frau mit vielen Geheimnissen.
In ihrem poetischen und vielschichtigen Debüt geht Agnes Siegenthaler der Frage nach, wie nah man einem Menschen kommen kann, der nicht mehr unter uns weilt, und wie hell sein Licht noch strahlen kann.