Christian de Simoni
(*1979) wuchs in der Nähe von Olten auf und wohnt heute in Bern. Er studierte Germanistik und Medienwissenschaft an den Universitäten Köln, Zürich und Bern, wo er promovierte. De Simoni arbeitet als Ghostwriter für Politiker, Manager und Prominente. 2006 nahm er an der Prosawerkstatt des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB) teil und erhielt 2009 den Literaturpreis Prenzlauer Berg für einen Auszug aus seinem ersten und bis anhin einzigen Roman «Rückseitenwetter» (2011).
Moderation: Philipp Langenegger
«Das Rigilied»
Wie man heute weiss, hat der der Musiker und Gelegenheitsarbeiter Johann Lüthi das Rigilied 1832 in einem Dorf namens Oberrunzelen an der Dünner geschrieben. Sein Grabstein steht auf einem schmalen Rasenstreifen zwischen der Hauptstrasse und der Wirtschaft zum Löwen. In seinem Essay «Das Rigilied. Herkunft und Bedeutung» (edition taberna kritika, 2017) erkundet Christian de Simoni die Geschichte des Gassenhauers «Vo Luzärn uf Wäggis zue», das Leben des Komponisten Johann Lüthi und seine eigene dörfliche Herkunft. Das Buch will nicht Sinn stiften, sondern ganz im Gegenteil ein Beitrag zur Wiederverunsicherung leisten – mit Quellen, die vielleicht erstunken und erlogen sind, und scheinbar historischen Ausbrüchen in die Zeit der Kelten und ins späte 20. Jahrhundert. Ein grosser und ernsthafter Spass.