Adam Schwarz
(*1990) hat in Basel Philosophie und Germanistik studiert und lebt in Leipzig. Er arbeitet als freier Journalist (Neue Zürcher Zeitung, Literarischer Monat, VICE) und ist Redaktor der Oltner Literaturzeitschrift «Narr». 2015 erschien sein Prosadebüt «Die Revolution in den Bergen». 2017 wurde der Autor mit einem Werkbeitrag von Pro Helvetia ausgezeichnet.
Moderation: Werner Rohner
«Das Fleisch der Welt oder die Entdeckung Amerikas durch Niklaus von Flüe»
Als sein Vater Niklaus die Familie verlässt, um Eremit zu werden, ist Hans von Flüe schockiert. Drei Jahre später hat sich der junge Bauer jedoch an die väterliche Abwesenheit gewöhnt und eine Menge zu tun auf dem eigenen Hof. Da tritt sein Vater plötzlich wieder in sein Leben und fordert Hans auf, ihn auf eine letzte Pilgerreise zu begleiten. Zögernd willigt Hans ein. Die Reise führt das ungleiche Paar nach Westen, immer dorthin, wohin Niklaus’ Vision sie treibt. Als sie am Atlantik ankommen, glaubt Hans, die Reise sei nun zu Ende. Ein Irrtum. Adam Schwarz' Debüt «Das Fleisch der Welt» (Zytglogge, 2017) ist ein wilder spätmittelalterlicher Road Trip, der daran erinnert, dass man weder vor der Welt, noch vor der eigenen Familie und schon gar nicht vor sich selbst fliehen kann. Glaube und Unglaube, Wahrheit und Lüge und die Kolonialgeschichte werden in diesem gewieften Text neu erzählt.